Fachtagung „rassismuskritische Jungen*arbeit“ in der Kinder- und Jugendhilfe

Fachtagung „rassismuskritische Jungen*arbeit“ in der Kinder- und Jugendhilfe

„Weiße Flecken, braune Schatten: Jungen*arbeit zwischen Ignoranz und Verantwortung”

18. – 19. September 2025 Halle (Saale)

Diese Veranstaltung soll sich mit „rassismuskritischer Jungen*arbeit“ in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt auseinandersetzen.

In den Inputs, Workshops und im Austausch wollen wir unterschiedliche Perspektiven auf Rassismus und Jungen*arbeit anbieten:

  • Betroffene Jungen* und junge Männer*: Jungen*, die Rassismus erfahren, benötigen Schutzräume, in denen ihre Erfahrungen ernst genommen werden, sowie Ressourcen zur Stärkung ihrer Resilienz und Identität.
    In Workshops und Vorträgen werden Empowerment-Strategien und unterstützende Netzwerke entwickelt.
  • Jungen* mit rassistischen Einstellungen: Jungen*, die rassistische Denkmuster zeigen, brauchen pädagogische Interventionen, die Reflexion, Empathie und alternative Identitätsangebote fördern. In Workshops und Inputs sensibilisieren wir, hinterfragen Denkmuster und zeigen Wege auf, diskriminierendes Verhalten zu verändern.
  • Fachkräfte: Fachkräfte benötigen Wissen über Rassismus, Strategien zur diskriminierungskritischen Arbeit und Handlungskompetenzen für den Umgang mit konfliktbehafteten Situationen. Durch Vorträge und Workshops werden praxisnahe Methoden zur Antirassismusarbeit vermittelt und ein Raum für Reflexion geboten.

Veranstaltungsort:

Stadthaus Halle (Saale)
Marktplatz 2
06108 Halle (Saale)

Bei der Fachtagung handelt es sich um eine Kooperation des Kompetenzzentrums geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt e.V., Landesfachstelle Jungenarbeit & Geschlechterreflexion und der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jungen- und Männerarbeit Thüringen e.V. Gemeinsam setzen sich die drei Organisationen für eine geschlechtersensible und vielfaltsbewusste Kinder- und Jugendhilfe ein. Ziel der Tagung ist es, den fachlichen Austausch zu fördern und Impulse für die Praxis zu geben.

09:15 – 10:00 Anmeldung, Ankunft und Begrüßungskaffee

10:00 – 10:30 Begrüßung und Einführung durch die Veranstaltungsleitung

10:30 – 11:30 Vortrag 1 (inkl. Q&A)

11:30 – 11:45 15-minütige Pause

11:45 – 12:45 Vortrag 2 (inkl. Q&A)

12:45 – 13:45 Mittagspause

13:45 – 16:45 : Workshops 1–5
(parallel, jeweils 3 Stunden, inkl. einer 15-minütigen Pause im Workshop)

17:00 – 18:00 : Methode: „BarCamp – Offene Themenrunde“

Markt der Möglichkeiten
Den Markt der Möglichkeiten könnt ihr die ganze Zeit besuchen und nach Lust und Laune Infos teilen und euch nach spannenden Informationen umschauen.
Wenn ihr euch am Markt der Möglichkeiten beteiligen wollt (eigener Stand, oder auch Materialien, die ausgelegt werden können), schreibt uns gern eine Mail an scholz@kgkjh.de .

ab 09:00 Ankommen

09:15 – 12:45 Workshops 1–5 (zweite Runde, jeweils 3 Stunden, inkl. einer 15-minütigen Pause im Workshop)

12:45 – 13:45 Mittagspause

13:45 – 14:45 Methode: „Zukunftswerkstatt“ (Teilnehmer entwickeln in Kleingruppen Ideen für eine bessere Umsetzung der Veranstaltungsergebnisse)

14:45 – 15:15 Reflexion und Feedback
Verabschiedung und Ausblick
Zusammenfassung der Veranstaltung und mögliche nächste Schritte

Am 18. September gibt es eine Workshop-Phase am Nachmittag.

Am 19. September gibt es eine Workshop-Phase am Vormittag.

Beide Phasen bieten dasselbe Programm (abgesehn von WS 3 & 4 – dieser findet jeweils nur einmal statt. Wählbar sind zwei Workshops, einer pro Phase).
Die Auswahl der Workshops findet an Tag 1 vor Ort statt.

Amanos Mohammad – Landesfachstelle Jungenarbeit & Geschlechterreflexion

Workshop 1: “Begegnungsräume: zwischen praktischen Erfahrungen und theoretischen Überlegungen”

Wir alle kennen diese Momente, aus einem Gespräch oder einer Situation zu gehen und das Gefühl zu haben, dass da irgendetwas nicht ganz zusammenpasste und uns frustriert zurücklässt.
In diesem Workshop werden Machtstrategien und -strukturen verdeutlicht, die uns im Alltag häufig begegnen und durch ihre scheinbare Subtilität auf lange Sicht zu Ungleichheiten führen – zum Beispiel in Sprache und Medien, Strukturen und Systemen.

Razan Alassmy, Konstantin Wiederkehr und Gul Ghutai TalashLAMSA – Landesnetzwerk Migrantenorganisationen in Sachsen-Anhalt

Workshop 2: „Sichere Räume als Ladestationen für den persönlichen Akku“


Wer in der Öffentlichkeit unter Rassismus leidet, wendet viel Energie auf, um das Zuhause zu verlassen. In vielen Fällen fühlen sich Betroffene von Rassismus auch in den eigenen vier Wänden unwohl. Sei es durch direkte Anfeindungen oder Sorge, in der Nachbarschaft negativ aufzufallen. Hier können sichere Räume helfen. Ob diese dann Safe Spaces oder Braver Spaces oder anders heißen sollen, können wir im Workshop gemeinsam herausfinden.

Betroffene Jungen* und junge Männer*: Jungen*, die Rassismus erfahren, benötigen Schutzräume, in denen ihre Erfahrungen ernst genommen werden, sowie Ressourcen zur Stärkung ihrer Resilienz und Identität.

In einem Workshop – Input könnten Empowerment-Strategien und unterstützende Netzwerke entwickelt/vorgestellt werden.

Wael  Al Okla und Hans Goldenbaum Fach- und Beratungsstelle für Gewalt- und Radikalisierungsprävention SALAM Sachsen-Anhalt

Workshop 3: Perspektivwechsel – Männlichkeitsbilder migrantischer Jungen* und junger Männer* im Spannungsfeld von talahon-Rassifizierung und Selbst-Ethnisierung

Die Geschichte des deutschen Antifeminismus und deren Aufarbeitung wurde auch in wissenschaftlichen Kreisen lange vernachlässigt.
Wir werden uns damit befassen, wann und weshalb die antifeministische Bewegung in Deutschland entstand und welche Kontinuitäten bis heute zu erkennen sind.
Dazu beschäftigen wir uns niedrigschwellig auch mit einigen Erklärungsversuchen, um auch weniger offensichtliche antifeministische Narrative als solche zu erkennen und ihre Gefahren für die eigene Arbeit abzuschätzen.
Eine Intervention in solche antiegalitären Erzählungen ist nur möglich, wenn eine Auseinandersetzung mit den dahinterliegenden Weltbildern stattgefunden hat.
Die Veranstaltung ist kein Argumentationstraining, soll aber einen reflexiven Zugang zu naturalisierten Vorstellungen über Geschlechterverhältnisse ermöglichen, die in gesellschaftliche Hierarchien übersetzt werden.

Wael  Al Okla und Hans Goldenbaum – Fach- und Beratungsstelle für Gewalt- und Radikalisierungsprävention SALAM Sachsen-Anhalt

Workshop 4: Rassismussensibilität als Aufgabe von Fachkräften – die Beispiele des antischwarzen und antimuslimischen Rassismus

In diesem Workshop setzen sich die Teilnehmenden damit auseinander, was es heißt, diskriminierungs- bzw. rassismussensibel zu arbeiten. Es geht um Definitionen und Erklärungsansätze, d.h. darum, womit wir es bei Rassismus eigentlich zu tun haben, und wie wir ihn potenziell mit reproduzieren. Außerdem werden empirische Forschungsergebnisse vorgestellt und das Wirken von Rassismus auf individueller, institutioneller bzw. struktureller Ebene an Fallbeispielen deutlich gemacht.
In Folge geht es nicht nur um verbreitete Vorurteile und Narrative und die Frage, wie die Fachkräfte diesen begegnen können, sondern auch um ein Bewusstsein für strukturelle Barrieren und Hürden etwa in Bildungssystem und Arbeitsmarkt, gegen die man als rassismussensible Fachkraft anarbeiten muss. Abschließend werden praxisorientierte Materialien und Methoden vorgestellt.

Noah Buhmann – Miteinander e.V. – Kompetenzstelle Eltern und Rechtsextremismus des Miteinander e.V.

Workshop 5: Zwischen Beziehungsarbeit und Positionierung: Umgang mit menschenfeindlichen Einstellungen in der Arbeit mit jungen Menschen


Fachkräfte berichten zunehmend, dass sie in ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit menschenfeindlichen und pauschal abwertenden Haltungen konfrontiert sind. Solche Situationen werfen Fragen auf und können Verunsicherung auslösen:

Wie kann ich Kinder und Jugendliche stärken, die von solchen Einstellungen betroffen sind?
Diesen Fragen widmet sich der Workshop in Form von fachlichen Inputs, Kleingruppengesprächen und praxisnahen Fallbesprechungen.

Ist es meine Aufgabe, dem etwas entgegenzusetzen?

Wie kann ich Haltung zeigen, ohne die Beziehung zu gefährden?

Welche Bedeutung kommt dabei dem Thema Männlichkeit zu?

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